Betrachtungstext
Wandel
Wenn ein neuer Tag beginnt,
das weiß wohl schon jedes Kind,
kann er sehr viel bringen:
Durchaus auch Gelingen!
Aber auch das Scheitern,
so muss ich erweitern,
kann, es kommt stets ungelegen,
eines Tages Antlitz prägen.
Leute, macht Euch nichts daraus:
Schließt auch eins das andre aus,
so gehört, in Gottes Namen,
es doch irgendwie zusammen:
Manches, möchte ich hier künden,
muss durchaus erst mal verschwinden,
wenn, wir finden das oft toll,
etwas neu entstehen soll.
Weil´s den Wandel geben muss,
wird aus Quellwasser ein Fluss
und es wechseln, recht gedacht,
ständig ab sich Tag und Nacht.
Aus dem Samen wird die Pflanze
und es wandelt sich das Ganze
manchmal hin, man glaubt es kaum,
bis zu einem großen Baum.
Wandel hat, ganz recht gedacht,
auch ein Wald oft mitgemacht:
Nur weil manche Pflanzen sterben,
können andre sie beerben.
Nur dann, wenn der Winter weicht,
zeigt sich, was 'nem Wunder gleicht,
manchmal muss er sich recht mühen,
dann der Frühling im Erblühen.
Zu Ostern feiern wir sogar,
manche nehmen das nicht wahr,
andrerseits wird's froh besungen,
dass im Tod der Tod bezwungen.
Auferstehung, wie wir sehen,
kann und wird nur dort geschehen,
wo was stirbt und, recht gedacht,
damit Platz für andres macht.
Wer das morgendlich bedenkt,
merkt sehr bald, wie reich beschenkt
jemand ist, dem was gelingt
und selbst, was das Scheitern bringt.
Drum rat ich das Eine nur:
Geht hinaus in die Natur
und denkt, formulier' ich heiter,
sie erlebend etwas weiter.
Ich möcht's klar und deutlich sagen:
Man kann jede Landschaft fragen,
was sie uns zum Leben lehrt.
Das ist sicher nicht verkehrt.
Dann erkennt man, hier so viel:
Das Leben hat durchaus ein Ziel.
Trotz des Scheiterns gibt's Gelingen.
Zu Ostern mag das neu anklingen!